Vielen Gewässern in unserer Stadt geht es nicht gut. Zu wenig Regen führt dazu, dass sich Verschmutzungen und Schadstoffe ansammeln können und die empfindlichen kleinen Ökosysteme beschädigen oder sogar zerstören können.
Zugleich wird (und muss) überall in Berlin gebaut werden, um den riesigen Wohnungsmangel zu beseitigen. Immer wenn dafür eine Grünfläche versiegelt wird, muss diese woanders ausgeglichen werden. Um eine langwierige Suche nach Ausgleichsflächen zu vermeiden, hat der Senat das Berliner Ökokonto erfunden. Darin wird eine Auswahl an möglichen Projekten und Flächen für diesen Zweck gesammelt und steht dann bei Bauvorhaben als Ausgleich zur Verfügung. So kann die Artenvielfalt in Berlin erhalten werden, ohne das Wachstum der Stadt zu behindern.
Ein Teil des Ökokontos ist das Projekt „Blaue Perlen“. Bei diesen werden 30 kleine Gewässer (Teiche, Pfuhle, Weiher und Gräben) ökologisch aufgewertet. Das bedeutet, sie werden so hergerichtet, dass Tiere und Pflanzen in diesen wieder natürlich und nachhaltig leben können. Und auch für die Anwohnerinnen und Anwohner ist die Renaturierung (Wiederherstellung des natürlichen Zustandes) ein Gewinn: Sie erhalten ein natürliches und gesundes Erholungsgebiet in ihre Nachbarschaft.
Blaue Perlen werden wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt
Alte Kohlbeke |
Weiher Friedrichsfelde Nord |
Fischteich (Hönower-Weiherkette) |
Weihenpfuhl (Hönower-Weiherkette) |
Obersee (Hönower-Weiherkette) |
Rundes Soll (Hönower-Weiherkette) |
Mummelsoll (Hönower-Weiherkette) |
Froschpfuhl (Hönower-Weiherkette) |
Untersee (Hönower-Weiherkette) |
Feldweiher (Schleipfuhl/Feldweiher) |
Schleipfuhl (Schleipfuhl/Feldweiher) |
Gewässer der Hönower Weiherkette aufgewertet.
Das, Anfang des Jahres beschlossene, Projekt hat die Gewässer in einem umfangreichen Prozess auf Basis von Vorschlägen der Bezirke und Naturschutzverbände ausgewählt.
Maßnahmen des Projektes „Blaue Perle“ sind unter anderem Bereiche für Röhricht (mit Schilf- und ähnlichen Pflanze), besonnte (warme, freigehaltene) Uferbereiche und Flachwasserzonen. Für eine langfristige Erhaltung im natürlichen Zustand ist die Wasserversorgung von zentraler Bedeutung. Um diese sicherzustellen, ist unter anderem eine Zusammenarbeit mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften möglich. Diese könnten Regenwasser von Wohnhäusern zu den Gewässern leiten.
Ich freue mich, dass Marzahn-Hellersdorf mit elf Kleingewässern von allen Bezirken am meisten von dem Projekt profitiert. Das zeigt, wie viele wunderschöne grüne Ecken unser Bezirk hat. Es ist wichtig, dass der Senat auch die etwa 70 nicht für das Projekt ausgewählte Gewässer im Blick behält und plant, diese langfristig ebenfalls zu renaturieren.
Für die ersten Blauen Perlen wurden bereits die hydrologischen Untersuchungen abgeschlossen. Nun folgen die notwendigen Planungen, damit dann die Umsetzung 2023/24 beginnen kann.