Die Schulen in Berlin dürfen nicht weiter unkontrollierte Corona-Verteiler sein. Nach der zuletzt über eine Hamburger Schule veröffentlichten Studie kann auch der Klassenraum zum Ort der erhöhten Ansteckung werden. Deshalb darf unter den jetzigen Bedingungen auf keinen Fall normaler Präsenzunterricht an den Schulen stattfinden.

Digitalisierung – mehr Nullen als Einsen beim Bildungssenat?

Ich zieh eine verheerende Bilanz über die bisherige Digitalisierung der Schulen in Berlin. Bisher sind nur rund 50.000 Tablets an die Schülerinnen und Schüler Berlins verteilt worden, das reicht bei über 300.000 Lehrenden und Lernenden nicht aus. Da kommt der Verdacht auf, dass sich mit dem Thema Digitalisierung bei der Bildungsverwaltung des Senats mehr Nullen als Einsen beschäftigen. Allein, dass der Lernraum einen halben Tag vor Ferienende wegen Wartungsarbeiten vom Netz geht, ist nicht akzeptabel. Seit gestern Nachmittag kamen die Nutzenden nicht mehr auf die Lern-Seiten.

Um solche Ausfälle abzufangen muss man den Digitalpakt Schule so anzupassen, dass nicht nur an einem Tag in der Woche eine IT-Servicekraft an der Schule sein soll, sondern täglich eine für alle erreichbare Ansprechperson. Auch das starre Korsett des Digitalpakts Schule verhindert, dass die Schulen nach ihren Bedürfnissen ‚bedient‘ werden und nicht im Gleichschritt mit den anderen Schulen.

Wir müssen jetzt schon weiterdenken: wir brauchen kleinere Klassen. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, Pläne zu erarbeiten, wie Schulen mit einer hohen Zahl an Schüler*innen mit Förderbedarf und finanzschwächeren Elternhäusern kleinere Klassen bis maximal 20 Personen eingerichtet werden können. Solche Schulen haben wir in Marzahn-Hellersdorf leider zur Genüge. Die dafür nötigen Räume müssen durch das Land Berlin und den Bezirk geschaffen und finanziert werden. Die Zahl der Schüler*innen muss jedenfalls an die Belastung der Schule gekoppelt werden. Die Kinder in der Schule sind letztlich Garant für unseren Wohlstand in unserem Deutschland. Wir sollten sie dabei bestmöglich unterstützen.

Meine Pressemitteilung zum Thema gibt es hier im Download.