Die Straße wurde Anfang der 1990er Jahr umbenannt von Albert-Norden-Straße. Es traf nicht auf Wohlgefallen aller, dass eine Adlige – Cecilie Auguste Marie Herzogin zu Mecklenburg – den DDR-Politiker ersetzen sollte bei der Namensgebung dieser prägenden Straße im Bezirk.
Die Cecilienstraße verläuft von der Allee der Kosmonauten in Biesdorf über die Oberfeldstraße, den Blumberger Damm, durchs Wuhletal über die Hellersdorfer Straße bis zur Lily-Braun-Straße. Wer war Cecilie?
Cecilie war die Tochter von Großherzog Friedrich Franz III. von Mecklenburg und er Großfürstin Anastasia Michailowna Romanowa. Im Jahr 1905 heiratete sie den deutschen Kronprinzen Wilhelm von Preußen und sie war somit bis 1918 die letzte Kronprinzessin des deutschen Kaiserreiches. Der Festzug des jungen Brautpaares vom Brandenburger Tor über den Boulevard Unter den Linden bis zum Berliner Stadtschloss wurde zu einem der aufwändigsten und prachtvollsten Ereignisse des Jahres.
Mit ihrer offenen und ruhigen Art wurde die Kronprinzessin bei Hofe aber auch in der Öffentlichkeit sehr rasch populär. Vor allem ihre Hüte erregten Aufsehen und wurden so zum Vorbild für eine ganze Generation modebewusster Frauen.
Doch dabei ließ es Cecilie nicht bewenden. Sie engagierte sich im sozialen Bereich und setzte sich vor allem für die Bildung von Frauen und Mädchen ein. Gerade deshalb sind bis heute noch viele Schulen und Straßen – unter anderem auch in Hellersdorf – nach ihr benannt. Cecilie interessierte sich sehr für tagespolitische Themen und kam in ihrem engeren Kreis immer wieder darauf zu sprechen.
Auf ihre Anregung entstand – während des Ersten Weltkrieges – das Schloss Cecilienhof bei Potsdam. Im Jahr 1917 zog sie ein und brachte hier ihre Tochter zur Welt, die den Vornamen der Mutter erhielt. Nach dem Sturz der Monarchie weigerte sich Cecilie, ihrem Mann und ihren Schwiegereltern ins Exil zu folgen und setzte sich in Berlin weiter für kreative Zwecke ein. Sie engagierte sich in monarchistischen Organisationen und übernahm ab 1924 den Vorsitz des „Bundes Königin Luise“. Bis 1945 lebte sie in Potsdam-Cecilienhof, dann in Bad Kissingen, BRD. Cecilie starb am 6. Mai 1954. (Text: André Gaedecke)