Heizt Berlin nachhaltiger?

Gasheizungen werden weniger, umweltfreundliche Alternativen gewinnen dazu – nur ein Strohfeuer?

In Berlin wurden 2020 weniger Gasheizungen verbaut, als noch im Jahr zuvor. Wie eine Anfrage von mir ergab, verringerte sich der Anteil von Gasheizungen an Neubauten in Berlin in diesem Zeitraum von 50,4 % auf 34,3 %. Dazugewonnen haben dagegen Umwelt- und Geothermie, die ihren Anteil um 57 %, bzw. 47 % steigern konnten.

Eine Verringerung um ein Drittel bei Heizungen mit Gas als Energieträger ist ein gutes Zeichen. Klimafreundliches Heizen in Berlin scheint beliebter zu werden. Der Gebäudesektor spielt bei Bekämpfung des Klimawandels eine hervorgehobene Stellung. Gegenwärtig importieren wir im Berliner Raum 50 % bis 60 % des in Berlin verwendeten Gases aus Russland. Auch angesichts der momentan angespannten politischen Lage sollte diese Gasmenge weiter reduziert werden.

Neues Energiewendegesetz schreibt CO2-freie Fernwärmeversorgung vor

Mit der Novelle des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln), die am 19. 11. 2021 verabschiedet wurde, sind den Betreibern allgemeiner Wärmeversorgungsnetze zudem Klimaschutz-Auflagen vorgeschrieben worden. Sie alle müssen Dekarbonisierungsfahrpläne ausarbeiten. Damit soll das Ziel einer CO2-freien Fernwärmeversorgung spätestens zwischen den Jahren 2040 und 2045 erreicht werden. 2030 soll dabei bereits mindestens 40 % der transportierten Wärme aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme stammen.

Es bleibt zu hoffen, dass die derzeit steigenden Preise auch beim Strom am Ende nicht dazu führen, dass klimafreundlichere Heizungen nicht nur ein Strohfeuer sind.