KI-generiertes Bild eines Bären an einem Computer als Symbol für BärGPT

In den kommenden Wochen führt die Berliner Verwaltung mit dem generativen KI-Assistenten BärGPT eine Unterstützung für die Beschäftigten der Berliner Verwaltung ein. Das Berliner CityLab entwickelte BärGPT als Open-Source-Lösung in enger Zusammenarbeit mit der Senatskanzlei.

BärGPT soll die Beschäftigten der Berliner Verwaltung und auch der Bezirksämter bei täglicher Routinearbeit unterstützen – vom Überarbeiten und Zusammenfassen von Texten bis hin zur Erstellung von Textentwürfen und Recherchearbeit. Mit BärGPT wird den Mitarbeitenden der Verwaltung ein modernes und praxisnahes Werkzeug geboten. Die Pensionierungswellen der nächsten Jahre reißen tiefe Lücken in die Berliner Verwaltung. Umso wichtiger ist es, die verbleibenden Bediensteten in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Dabei kann durch Tools wie BärGPT jede frei gewordene Minute an Schreibaufwand in Bürgernähe zurückfließen, damit aus der Pensionierungswelle kein Serviceverlust entsteht.

Entstanden ist BärGPT aus der im Frühjahr 2024 gestarteten „KI-Taskforce“ der Senatskanzlei. Berlin ist mit BärGPT nicht das erste Bundesland, das einen generativen KI-Assistenten für die Landesverwaltung entwickelt hat. In Hamburg erprobte man beispielsweise seit 2023 den KI-Assistenten „LLMoin“, der zwischenzeitlich auch von Niedersachsen und Bremen nachgenutzt wird. Auch anderen Bundesländern steht die Nachnutzung frei. Im Rahmen einer schriftlichen Anfrage teilte der Senat jedoch mit, dass die am Markt verfügbaren KI-Assistenzsysteme die vielschichtigen Bedarfe der Berliner Verwaltung nicht vollumfänglich abdecken konnten und eine Nutzung der dortigen Systeme daher für Berlin nicht möglich war.

Als Nächstes könnte die Verwaltung BärGPT nicht nur für Routinearbeiten nutzen, sondern theoretisch auch in das Berliner Landesnetz einbinden. Darüber hinaus könnte es auch in bestehende Systeme wie das Dokumentenmanagementsystem oder das Fachverfahren Serviceportal Berlin integriert werden.

Nicht nur BärGPT als neue KI geplant

In diesem Zusammenhang stellte der Senat anhand des Beispiels des „115-KI-Chatbots“ dar, wie KI in bestehende IKT-Basisdienste integriert werden kann. Dem Innovationsprojekt „115-KI-Chatbot“ ist das Land Berlin im März 2025 als erstes Bundesland beigetreten. Der 115-KI-Chatbot soll rund um die Uhr einen niedrigschwelligen Zugang zu Verwaltungsleistungen bieten. Mittelfristig soll er auch den Berliner Chatbot „Bobbi“ ablösen.

Im Rahmen der Einführung von BärGPT wird eine umfangreiche Datenschutz-Folgenabschätzung erarbeitet. Unter anderem werden in das KI-System eingegebene personenbezogene Daten nicht in die Trainingsdaten des zugrunde liegenden KI-Modells einfließen. Hierfür wird es zu gegebener Zeit eine Änderung des Berliner E-Government-Gesetzes geben, um die hierfür erforderliche Rechtsgrundlage zu schaffen. Berlins Bürgerinnen und Bürger können also darauf vertrauen, dass BärGPT ihre personenbezogenen Daten nicht unkontrolliert an Dritte weitergibt. Und auch einer der größten Vorteile gegenüber einer Situation, in der Berlin in der Verwaltung einfach ChatGPT oder ähnliche Angebote nutzen würde.

Neben BärGPT stellt das Land Berlin auch die KI-gestützte Übersetzungslösung SUMM AI bereit. Damit können Behörden schneller verständliche Inhalte in Leichter und Einfacher Sprache anbieten und übersetzen. BärGPT und andere KI-gestützte Assistenzsysteme entlasten einerseits die Berliner Beschäftigten und heben andererseits die Servicequalität. Der Senat hat in diesem Zusammenhang bereits starke Vorarbeit geleistet. Damit ist die Grundlage für moderne Verwaltungsarbeit gelegt, die mit der Zeit geht. Gleichzeitig ist klar: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess, der stetige Weiterentwicklung erfordert.