Licht und Schatten für Pendler*innen
Die Ausschreibungsergebnisse des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg für die Regionalbahnlinie RB 26 bewerte ich als durchwachsen. Denn die RB26-Ausschreibung schreibt Diesel bis 2036 fest.
Die Große Koalition hat den Ländern Berlin und Brandenburg auf Jahre mehr finanzielle Mittel an die Hand gegeben, um das Angebot des klimafreundlichen Bahnverkehrs auszubauen. Auf der Habenseite steht dabei der Halbstundentakt von Montag bis Freitag auf der RB26. Am Wochenende und im Spätverkehr fahren die Züge ebenfalls öfter. Das ist ein Schritt nach vorn. Er wird aber meiner Einschätzung auf Sicht nicht reichen, um eine Alternative zum Auto zu bieten.
Klimaschutz findet statt – aber nicht in Marzahn-Hellersdorf
Angesichts der stetigen Beteuerungen des grün geführten Verkehrssenates kritisiere ich die Freigabe der Vergabeunterlagen durch die Verkehrsverwaltung. Mit Ausnahme der RB26 werden zukünftig auf allen ausgeschriebenen Linien Fahrzeuge mit klimaneutralen Antrieben eingesetzt, die auch die nicht elektrifizierten Linienabschnitte befahren können. Ich kann nicht nachzuvollziehen, dass die Verkehrsbehörde die Vergabeunterlagen für solche eine wichtige Strecke nicht klimafreundlicher ausgestaltet hat. Beispielsweise kommen Wasserstoffantriebe – wie in anderen Regionen Deutschlands üblich – nicht zum Zug.
Damit werden die klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen bis 2036 für die Marzahn-Hellersdorfer*innen festgeschrieben. Hier hätten wir ganz konkret das Klima schützen können. Eine vertane Chance für den Bezirk – und das weltweite Klima. Es rächt sich jetzt die strategische Fehlentscheidung der grünen Verkehrssenatorin, die Strecke der RB 26 nicht in das Infrastrukturausbauprogramm „i2030“ mit aufzunehmen. Es gibt kaum Strecken in der Berlin-Brandenburger Metropolregion, die nicht im Programm berücksichtigt sind. Aber der grüne Verkehrssenat ruft dabei die Dabei die großzügig aufgestockten milliardenschweren Mittel des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes des Bundes nicht nennenswert ab.
RB26 nicht immer die zuverlässigste Linie
Der Verkehrsverbund will mit dem neuen Netz Ostbrandenburg den Schienenpersonennahverkehr langfristig sichern. Auch möchte er damit Planungssicherheit erhalten. Die Strecke ist in der aktuellen Vertragsperiode nicht immer durch genügende Zuverlässigkeit aufgefallen. Das ist ein Nachteil für alle Pendler*innen aus Ostberlin und Ostbrandenburg.
Die Pressemitteilung zu diesem Thema ist hier.