„„Fantasielose Innenstadtantwort“: Verkehrsführung des „Galgen“ am S-Bahnhof Kaulsdorf mit dem Fahrrad und zu Fuß gefährlich. Bus- und Pkw-Verkehr darf nicht beeinträchtigt werden.

Die von Anwohnerinnen und Anwohnern „Galgen“ genannte Überführung am Kaulsdorfer Bahnhof verfügt auf beiden Seiten über teils enge Fußwege und keinen gesonderten Platz für Fahrradfahrende. Diese müssen sich den knapp bemessenen und mit scharfen Kurven versehenen Straßenraum mit den Pkw und Lkw teilen, die die wichtige Nord-Süd-Verbindung stark nutzen.

Der grün-geführten Senatsverkehrsverwaltung ist aber diese Gefahrenstelle im Außenbezirk offenbar nicht besonders wichtig. Als Antwort auf eine Anfrage von mir sieht diese keine Probleme vor Ort und ist nicht an einer Verbesserung der Lage interessiert. Das ist eine eher fantasielose Innenstadtantwort der Verkehrsverwaltung. Die Idee, einen gesonderten Fahrrad- und Fußweg auf einer Straßenseite zu errichten und dafür die Straße auf der anderen Seite zu verbreitern, lehnt diese ab. Auch eine Aufwertung des unterführenden Tunnels wird nicht weiter thematisiert. Als Grund dafür nannte sie unter anderem, dass im späteren Straßenverlauf der Fahrradweg enden müsste.

Bevor es überall sichere Fahrradwege gibt, möchte die Verkehrsverwaltung scheinbar erst gar keine anlegen. Als Fahrradfahrer nutze ich oft den Galgen, sicher fühle ich dabei jedoch nie. Zu oft sehe ich Kinder oder Eltern mit Fahrradanhänger, die mit ihren Rädern sehr eng neben den Autos herfahren müssen. Parteiübergreifend wurde dem Rad im Wahlkampf das Wort geredet. Nun muss die neue Verkehrsverwaltung unter grüner Führung zeigen, dass es nicht nur um die Innenbezirke geht. Wir brauchen und wir wollen die ein fahrradfreundliches Berlin.

Galgen auch Thema in der Bezirksverordnetenversammlung

Der designierte Vorsitzende des Verkehrsausschusses der BVV Marzahn-Hellersdorf Eike Arnold: „Klar ist: Der Bus- und Pkw-Verkehr darf an dieser Engstelle nicht beeinträchtigt werden. Die Senatsverwaltung muss jedoch den steigenden Zahlen beim Radverkehr nicht nur auf dem Papier, sondern konkret hier in Marzahn-Hellersdorf Rechnung tragen. Wir brauchen für den „Galgen“ eine sichere und bequeme Perspektive für den Rad- und Fußverkehr. Entweder infrastrukturell aufgewertet über die Brücke oder deutlich umgestaltet durch den Tunnel. Die Senatsverwaltung ist aufgefordert, deutlich mehr Kreativität in die Planungen zu bringen.“

Er hat vor diesem Hintergrund einen entsprechenden Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht.

Hier die gesamte Pressemitteilung.