Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat vorgeschlagen, die Gärten der Welt um einen Russischen Garten zu ergänzen. Doch nun gibt es offene Fragen zur von ihm zugesicherten Finanzierung. Denn die soll wohl durch die russische Regierung erfolgen.

Ein weiterer Garten klingt zunächst wie eine gute Idee. Doch so einfach, wie von Czaja dargestellt, scheint es nicht zu sein. Welche Flächen genutzt werden sollen, ist völlig unklar. Wie der Tagesspiegel berichtet versichert Czaja, dass die Finanzierung vollständig durch die russische Regierung gesichert sei.

Angesichts der drohenden Kriegsgefahr zwischen Russland und der Ukraine eine de facto Finanzierungszusage im Namen des Kremls zu tätigen, ist einigermaßen lebensfremd.

Laut Tagesspiegel schrieb Czaja in einem Brief an das Bezirksamt: „Selbstverständlich würde die Finanzierung durch das Russische Haus beziehungsweise durch die russische Regierung erfolgen“. Vom Tagesspiegel darauf angesprochen, ruderte er zurück. Nun spricht Czaja nur, dass „ganz allgemein angedeutet, dass man das Projekt gegebenenfalls auch gern materiell unterstützen würde“. Er gab wohl an, keinen Kontakt zur russischen Regierung gehabt zu haben. Jedoch steht das Russische Haus unter direktem Einfluss des Kremls. Finanziert von der russischen Regierung, ist der Präsident des Russischen Hauses durch persönlichen Erlass von Putin ernannt. Wem das nicht bewusst ist, zeigt eine erschreckende Naivität in Bezug auf die russische Regierung und deren Politik.

Ich halte Völkerverständigung gerade zwischen Deutschen und Russen für wichtig und richtig – doch man darf sich auf keinen Fall für ein Prestige-Projekt durch die russische Regierung instrumentalisieren lassen!

Überhaupt sollten wir überlegen, ob wir tatsächlich weiter Gärten nach Ländern bauen. Klimazonen, soziale Räume oder Gebiete von unterdrückten Minderheiten wären vielfältiger und zeitgemäßer.

Man stelle sich abschließend vor, jede autonome Republik oder jede Republik der Sowjetunion würde jetzt einen Garten in Marzahn-Hellersdorf finanzieren wollen…