Das 29€-Ticket kommt: Gut, dass Berlin nicht auf eine bundesweite Lösung gewartet hat, wie von den Grünen vorgeschlagen. Wir lassen die Berlinerinnen und Berliner nicht ohne Entlastungen im ÖPNV-Bereich im herbstlichen Regen stehen, sondern handeln.
Seit Mitte der Woche kann nun in Berlin das 29€-Ticket gekauft werden. Dieses lokale Nachfolge-Ticket ist eine erste Übergangslösung, bis die Bundesregierung bundesweit eine einheitliche Nachfolgevariante für das 9-Euro-Ticket einführt.
Es ist ein großartiger Erfolg der Berliner SPD, dass die Berlinerinnen und Berliner jetzt diese Entlastung erhalten. Denn selbst die grüne Verkehrssenatorin Jarasch hatte sich noch im August lautstark gegen eine schnelle Berliner Lösung ausgesprochen: Sie legte sich in der Abendschau im Sommer noch fest: Berlin sollte nicht handeln, bevor es nicht auch eine bundesweite Lösung gibt. Dabei gab es zu diesem Zeitpunkt kaum eine Chance auf Nachfolgelösung zum 9€-Ticket auf Bundesebene – der FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner lehnte jeden Vorschlag strikt ab.
Berliner Ticket erhöht Druck, der zu bundeseinheitlicher Lösung führt
Selbst jetzt steht die bundesweite Nachfolge des 9€-Ticket noch in den Sternen: Frühstens im neuen Jahr soll es eine Lösung geben. Die Finanzierung ist dabei noch hoch umstritten: Damit das Ticket auch für Berlinerinnen und Berliner eine Ersparnis darstellt, darf es wohl höchstens 49 € kosten. Das geht jedoch nur, wenn auch die Länder einen bedeutenden Anteil der Finanzierung tragen. Jedoch scheint sich dieser Plan der gemeinsamen Finanzierung schwierig umsetzen zu lassen, den der ÖPNV liegt in grundgesetzlicher Zuständigkeit der Länder. Gegenwärtig sind noch nicht alle Bundesländer bereit, ihren entsprechenden Part beizutragen. Berlin aber ist bereit, diese soziale Entlastung der breiten Mitte mitzutragen. Das zeigt das 29€-Ticket.
Jetzt fährt Senatorin Jarasch selbst auf Giffeys 29€-Ticket
Jetzt fährt schlussendlich sogar Senatorin Jarasch auf Giffeys 29€-Ticket ab und findet es prima!
Das von Franziska Giffey und der Berliner SPD initiierte 29€-Ticket zeigt: Berlin muss und kann vorangehen und bundesweites Vorbild sein. Für uns steht die Entlastung der Berlinerinnen und Berliner an erster Stelle. Wir dürfen nicht zögern, sondern müssen anpacken.
Unabhängig davon, ob der Bund und die Länder sich auf ein weiteres Ticket einigen können, liegt für Berlin schon lange ein Vorschlag für eine dauerhafte Nachfolgelösung auf dem Tisch: die SPD-Idee für ein 365 € Ticket. Doch auch das wird momentan von vielen noch kritisch gesehen. Vielleicht erwärmen sich die anderen fortschrittlichen Kräfte in Berlin als Nächstes auch für diese SPD-Idee.