Ein Beispielbild für Berliner Bahnhöfe

Fast vier Einsätze von Polizei und Rettungskräften jeden Tag allein auf den DB-Bahnhöfen in Berlin zeigen deutlich, dass wir ein Problem mit der Sicherheit auf unseren Bahnhöfen haben. Zudem sind viele Berlinerinnen und Berliner auf den ÖPNV angewiesen. Wegen vieler Zwischenfälle ist ein zuverlässiger Verkehr jedoch kaum möglich.

Der Bau von Zugangskontrollen für die Bahnhöfe, wie man es aus anderen europäischen Ländern kennt, ist dem Senat zu teuer und aufwändig. Das ist nachvollziehbar und auch in der Antwort auf die Anfrage gut begründet. Als Alternative brauchen wir dann jedoch mehr Personal auf den Bahnhöfen, damit es Auskunft geben, die Sicherheit erhöhen und im Notfall Erste Hilfe leisten kann.

Einsätze an Bahnhöfen der Deutschen Bahn20202021202220232024
Rettungseinsätze468537690683735
Polizeiliche Maßnahmen & Fahndungs- und Ermittlungsarbeiten655697727794706

In einer schriftlichen Anfrage habe ich die Häufigkeit von Polizei- und Rettungsdiensteinsätzen an Berliner Bahnhöfen erfragt. Dabei zeigt sich deutlich, wie oft der ÖPNV durch diese Einsätze beeinträchtigt wird. Die BVG erhebt dazu keine genauen Zahlen, vermutet jedoch eine steigende Tendenz.

Von Bahnhöfen in anderen Ländern lernen?

Andere europäische Länder haben für ihren ÖPNV, vor allem für Bahnen, Zugangsbeschränkung, die nur mit gültigem Ticket überwunden werden kann. Beispiele sind Paris und London.

Am häufigsten betroffene Bahnhöfe der Deutschen Bahn
Ostbahnhof
Gesundbrunnen
Flughafen BER Terminal 1-2
Warschauer Straße
Ostkreuz (Stadtbahn)
Hauptbahnhof
Lichtenberg
Treptower Park
Ostkreuz (Ring)
Westkreuz (Stadtbahn)

Diese Möglichkeit kommt für den Senat jedoch nicht infrage: die baulichen Gegebenheiten der Berliner Bahnhöfe ließen dies nicht zu. Insbesondere vor den Fahrstühlen sei üblicherweise kein Platz für eine vorgelagerte Zugangskontrolle.

Wir brauchen also zunächst mehr sichtbares Personal auf den Bahnhöfen. Man kann zudem – wie in London und auch teilweise in Paris und vielen asiatischen Städten – die Gleise mit Glaswänden oder Ähnlichem vom Bahnsteig trennen. Erst, wenn der Zug steht, werden dann die Durchgänge geöffnet. Damit ließen sich einige der schlimmsten Unfälle vermeiden.