Am Dienstag war ich auf einer Einwohnerversammlung mit etwa 50 Bürgerinnen und Bürgern zum Bauvorhaben am Münsterberger Weg 91-95, über die ich hier gerne berichte.
Auf dem etwa 14.000 m² großen Grundstück sollen 7 Mehrfamilienhäuser und 18 Doppel- und Reihenhäuser entstehen. Insgesamt werden so 166 neue Wohnungen gebaut. Die Mietwohnungen werden 1-4 Zimmer und zwischen 41 und 107 m² groß sein. Die Einfamilienhäuser werden 5 Zimmer haben und zwischen 140 und 143 m² Wohnfläche bieten. Alle Wohnungen werden barrierearm oder barrierefrei sein und einen Balkon oder eine Terrasse haben, sowie eine Fußbodenheizung. Teil des Bauprojektes wird auch ein 600 m² großer Spielplatz sein. Das Bauvorhaben wird vom Wohnungsunternehmen BUWOG eines Tochterunternehmens von Vonovia durchgeführt.
Bei meinen Gesprächen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern hörte ich öfter die Sorge, dass es nicht genug Parkplätze geben würde und es zu mehr Verkehr kommen könnte. Es ist eine Tiefgarage mit 122 Stellplätzen geplant, zudem sind 18 Außenstellplätze vorgesehen. Die Pkw-Stellplätze werden so gebaut, dass dort leicht eine E-Ladestation gebaut werden kann. Besonders gefallen hat mir, dass sich auch explizit um Fahrrad-Stellplätze Gedanken gemacht wurde. So wird es Platz für etwa 450 Fahrräder geben. Damit wird es hoffentlich genug Platz für alle neuen Nachbarinnen und Nachbarn geben.
Klimafreundliches Bauen
Das Bauvorhaben am Münsterberger Weg ist kein 0815-Projekt: Es wird das größte Holzbauquartier eines Unternehmens deutschlandweit und zeigt, wie modernes und nachhaltiges Bauen funktionieren kann. Gegenüber der üblichen Betonbauweise werden 64 % CO₂ gespart, was 5.200 Tonnen CO₂ und etwa 300 Erdumrundungen mit einem Pkw entspricht.
Die Gebäude werden nach dem Standard KfW Effizienzhaus 55 EE gebaut, was bedeutet, dass sie nur 55 % der Energie eines Standardhauses verbrauchen. Heizen erfolgt fast ausschließlich aus erneuerbaren Energien (Wärmepumpe und Solaranlagen) und wird nur zu Spitzenlasten durch einen modernen Gasbrennwertkessel ergänzt.
Bisher war das Grundstück vollkommen versiegelt, also ohne natürlichen Boden. Mit dem Bauvorhaben wird nur eine von etwa einem Drittel der Fläche versiegelt sein. So kann alles Regenwasser versickern und wieder Teil des Wasserkreislaufes werden, ohne dass es künstlich an das Abwassernetz abgeführt werden muss. Dabei werden die strikten Auflagen des Wasserschutzgebietes (Schutzzone III A) eingehalten.
Voraussichtlich können die Wohnungen im Sommer 2024 gemietet werden.
Ich bin kein blinder Befürworter immer neuer Bauvorhaben. Hier wird jedoch bereits versiegelte Fläche sinnvoll weiterentwickelt und ein nachhaltiges Quartier mit viel Lebensqualität und modernen Klimaschutz geschaffen. Neue Wohnungen müssen immer zusammen und nicht gegen die bisherigen Anwohnerinnen und Anwohner gebaut. Ziel muss immer sein, dass keine Grünflächen, wie Innenhöfe, zerstört, sondern bereits versiegelte Flächen genutzt werden oder sogar wie hier neue Grünflächen geschaffen werden.