Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sind die deutschen Energiepreise deutlich gestiegen: Vor dem Krieg bezog Deutschland 55 % des Gases, 50 % der Steinkohle und 35 % seines Öl-Verbrauches aus Russland. Jetzt importiert Deutschland weder Gas noch Kohle noch Öl mehr aus Russland. Dies ist eine wichtige und historische Leistung.
Dies ging jedoch nicht, ohne dass die entsprechenden Energiepreise in Deutschland stiegen. Um die Auswirkungen davon abzufedern, hat die Bundesregierung verschiedene Maßnahmen zur Preis-Deckelung eingeführt.
Private Haushalte erhalten ab 2023 mit der Gas- und Strompreisbremse einen festen Rabatt auf ihre Strom- und Gasrechnung.
Die Gaspreisbremse
Bei dieser Gaspreisbremse wird der Preis für 80 % des persönlichen bisherigen Gasverbrauches auf 12 Cent pro Kilowattstunde reduziert. Wer also zugleich Gas einspart, spart doppelt: dann muss nur der reduzierte Preis bezahlt werden, anstatt des hohen aktuellen Gaspreis. Der Gaspreis schwankt stark: zu seiner Hochzeit im September betrug er über 40 Cent die Kilowattstunde.
Für die Gaspreisbremse ist kein Antrag notwendig – sie wirkt automatisch auf die Gasrechnung.
Die Strompreisbremse
Die Strompreisbremse wirkt ähnlich: auch hierbei werden für 80 % des bisherigen persönlichen Stromverbrauchs der Strompreis auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Wer mehr verbraucht, muss den aktuellen hohen Strompreis zahlen, der für Neukunden bis zu 70 Cent die Kilowattstunde beträgt.
Diese Rabatte werden aus den leistungslosen Übergewinnen der Strom- und Gaspreis-Unternehmen finanziert: durch den kriegsbedingten Mangel stieg der Preis und damit die Gewinne der Unternehmen exorbitant. Ein Teil dieser übermäßigen Gewinne wird nun den Verbraucher:innen zurückgegeben. So sorgt die Bundesregierung unter Führung der SPD, dass alle gut durch diesen Winter kommen.
Die Gas- und Strompreisbremse tritt ab März 2023 in Kraft, gilt jedoch rückwirkend zum Jahresanfang. Um die Zeit bis zur Umsetzung zu überbrücken, wurde der gesamte Dezemberabschlag der Gasrechnung vom Staat übernommen.
Entlastungen für Haushalte mit Heizöl- und Pellet-Heizungen
Wer mit Heizöl oder Pellets heizt, wurde auch nicht vergessen: Nachdem Berlin bereits an einem Programm zur Unterstützung gearbeitet hat, ist nun auch eine bundesweite Lösung geplant. So soll es für jeden Haushalt mit Heizöl- oder Pellet-Heizung einen Zuschuss von bis 2000 € geben. Dieser muss jedoch beantragt werden. Sobald es mehr Informationen dazu gibt, werde ich hier darüber informieren.