Bezirk muss bei der Umsetzung den Senat ins Boot holen und mit Teilstücken anfangen
Die Fachplaner von Infravelo haben gezeigt, welch enormes Potenzial in der Radverkehrsverbindung steckt. Dennoch muss die zuständige Bezirksbürgermeisterin aufpassen, dass wir uns hier nicht an zwei entscheidenden Stellen verfahren. Zum einen muss natürlich der Biesdorfer Friedhofsweg – heute Kopfsteinpflaster – für die Strecke genutzt werden mit einem Weg durch unsere größte Umsteigestation im Bezirk, den Bahnhof Wuhletal, hindurch. Platz genug ist auf jeden Fall, zumal perspektivisch die Rampen wegkommen und Aufzüge installiert werden.
Zum anderen darf die CDU-Bürgermeisterin auf keinen Fall zulassen, dass die Trassierung entlang des Brebacher Weges – und damit über einen hochfrequentierten beschrankten Bahnübergang – geführt wird. Der Schienenverkehr auf der Ostbahn wird weiter anwachsen, die Strecke soll ausgebaut werden. Damit droht hier eine eklatante Fehlplanung, da der Bahnübergang dann mittelfristig geschlossen wird. Auch nach personellem Wechsel in der Amtsleitung muss es möglich werden, dass wir durch die wenigen querenden Meter des Wuhletals kommen, wo ja bereits jetzt ein breiter Weg langführt.
Klimaschutz, Verkehrssicherheit und weniger Feinstaub
Dem Vernehmen nach hatte das bezirkliche Umweltamt einen Ausbau des vorhandenen breiten Weges aus Umweltgesichtspunkten verwehrt. Dabei wird dieser bereits heute vom Fuß- und Radverkehr vom Biesdorfer Friedhofsweg zum Bahnhof Wuhletal genutzt wird. Was wollen wir: Klimaschutz, Verkehrssicherheit und weniger Feinstaub – oder einen Weg, der bereits jetzt von Radfahrerinnen und Radfahrern genutzt, nur auf dem Papier schonen? Wir können uns diesen Bürokratismus nicht mehr leisten.
Eine weitere Problemstelle ist die Verbindung zwischen Elsterwerdaer Platz und B1 an der man im Zick-Zack-Kurs fahren muss. Hier sollte man sich mit den Eigentümern zusammensetzen und klären, wie man den vorhandenen Weg für einen Radweg – und sei er hier auch mal schmaler – nutzbar machen kann.
Ein komfortabler Radweg
Tom Salzmann, Bürgerdeputierter für die SPD in der BVV Marzahn-Hellersdorf: „Die einen stoppen den Radwegeausbau – doch wir lassen uns nicht beirren. Die Machbarkeitsuntersuchung zum Radweg entlang der U5 macht jetzt schon Lust, das Auto stehenzulassen. Es sind nicht nur die positiven Nutzen-Kosten-Berechnungen der Radverkehrsplaner, die überzeugen, sondern die über weite Strecken komfortable Linienführung durch unseren Bezirk bis nach Lichtenberg. Die BVV hatte sich schon lange für dieses Projekt ausgesprochen. Jetzt gilt es, dass die Bürgermeisterin das Vorhaben, beginnend mit vorzuziehenden Teilstücken, voranbringt und dabei die Ressourcen des Senates und der Infravelo mit anzapft.“ Salzmann, der aktives ADFC-Mitglied ist, dazu: „Es ist kein Bezirksprojekt, sondern eines für den Osten Berlins, der bei Überlegungen zum Radverkehrsausbau bislang ja nicht besonders berücksichtigt wurde.