In einer Anfrage von mir hat der Berliner Senat zu dem neuen Hubschrauber-Landeplatz in Berlin-Buch informiert.
Denn auch dieser Standort gefällt nicht allen Menschen aus der Anwohnerschaft. Viele fühlen sich vom Lärm der Hubschrauber belästigt. Seit der Inbetriebnahme Anfang des Jahres beschwerten sich fünf Personen bei der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg, sieben Personen schickten außerdem vorgedruckte Postkarten. Es gab auch Hilfegesuch, die an den Petitionsausschuss im AGH gerichtet waren.
Hubschrauber machen Lärm und retten Leben
Vor der Errichtung des Bucher Standortes fanden umfangreiche Untersuchungen zur Lärmbelästigung statt. Für 151 Orte wurde der erwartete Lärm einzeln berechnet und für alle Häuser in der Umgebung auf einer sogenannten Isophonenkarte die Lärmbelästigung prognostiziert. Zwei Jahre nach Inbetriebnahme sollen die Vorhersagen dann mit der Realität abgeglichen werden. Hierfür führt das Helios-Klinikum auf den am stärksten betroffenen Häusern Lärmmessungen durch. Auf Grundlage dieser und der Zahlen zu Flugbewegungen und Flugrichtungen wird die Lärmbelastung dann erneut eingeschätzt. Vom neuen Landeplatz wird zwischen 6 und 22 Uhr geflogen.
Für die ersten beiden Monate liegen die Einsatzzahlen bereits vor. Im Januar gab es im Mittel 2,4 Einsätze pro Tag (gesamt: 73) und im Februar 4,5 (gesamt: 127). Für das Jahr 2030 wird für beide Landeplätze am Helios Klinikum Buch (auf dem Dach und dem Betriebsstandort) mit acht bis neun Einsätzen pro Tag in den Sommermonaten und fünf bis sechs Einsätzen pro Tag in der restlichen Zeit gerechnet. Insgesamt wird mit 2010 Einsätzen im Jahr geplant.
Auch das Unfallkrankenhaus Berlin in Biesdorf hat einen eigenen Hubschrauber-Landeplatz. Hier ist die Vorgabe für den Standort, neue Lärmmessungen durchzuführen, sobald es in zwei Jahren hintereinander zu jeweils über 3000 Flugbewegungen kommt. Mit zuletzt 2.447 Flügen im Jahr 2023 war dies nicht der Fall, sodass die mehr als 3.000 Flüge aus dem Jahr 2022 keine Folgen haben. Vom UKB-Standort aus werden rund um die Uhr Einsätze geflogen.
Ein schwieriger Interessenausgleich
Mit der Eröffnung des Hubschrauber-Standorts in Buch wird mit einer Entlastung der Plätze am UKB in Marzahn-Hellersdorf sowie am Klinikum Benjamin Franklin gerechnet.
Auch wenn ein Hubschrauber-Landeplatz immer auch eine Belastung für die Anwohnenden darstellt, ist er doch für einen schnellen Rettungsdienst unabdingbar. Die Flüge in Berlin verteilen sich nun auf drei Standorte, sodass an jedem einzelnen Standort weniger Lärm zu ertragen ist.
Die Einrichtung dieser Start- und Landeplätze bedeutet immer auch widerstreitende, aber meist nachvollziehbare Interessen. Der Einsatz von Rettungshubschraubern rettet täglich Leben und ist unersetzlich. Aber natürlich ist es auch verständlich, dass die Anwohner der Gegend rund um die Helikopterplätze ein Problem mit dem ungesunden und die Lebensqualität verringernden Lärm haben. Daher muss regelmäßig überprüft werden, wie sich die Lärmbelästigung entwickelt und ob sie verringert werden kann.