Nach langen Verzögerungen nimmt das Projekt, Straßenlaternen mit E-Auto-Ladepunkten auszustatten, auf der Zielgeraden an Geschwindigkeit auf. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, sollen bis zum Projektabschluss Ende dieses Jahres jede Woche etwa 50 neue Laternenladepunkte installiert werden. Geplant waren bis zu 1000, bis Mitte November wurden bereits 615 errichtet.

Die meisten davon stehen in Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf (siehe meinen Bericht dazu hier und hier). Gerade in den Außenbezirken, wo man häufiger noch auf das Auto angewiesen ist, gibt es bisher zu wenige Lademöglichkeiten für E-Autos. Doch ohne die Infrastruktur können sich diese nicht durchsetzen. Um dieses Henne-Ei-Problem zu lösen, muss der Staat in Vorleistung gehen und die Infrastruktur fördern oder selbst errichten. Das Pilotprojekt zu den Laternenladepunkten könnte zeigen, wie das auch mit Einbindung der bisherigen Infrastruktur geht.

Das Betreiber-Unternehmen Ubitricity berichtet von einer bisher positiv zu bewertenden Nutzung der Laternenladepunkte, eine genaue Auswertung des Pilotprojektes wird noch stattfinden. 2025 geht der Betrieb der Laternenladepunkten dann an das Land Berlin über.

Bereits seit Längerem gibt es gerade bei uns im Siedlungsgebiet Kritik an der Auswahl der Standorte. Dort, wo die meisten Menschen auf dem eigenen Grundstück parken, braucht es nicht dringend öffentliche Ladesäulen. Diese wären im Großsiedlungsgebiet deutlich besser aufgehoben. Nach der Auswertung des Projekts können jedoch wenig genutzte Ladepunkte umgestellt werden.

Wo genau sich überall in Berlin Ladepunkte finden lassen, wird als „Open Data“ von Berlin veröffentlicht und hier (wenig übersichtlich) auf einer Karte dargestellt.