Falsche Ausgestaltung eines richtigen Gedankens
Für viele lohnt sich das traditionelle Monatsticket nicht mehr. Ein halbes Jahr, nachdem ich im Dezember 2020 bereits auf eine Anpassung des Ticketsortiments zu Gunsten der vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Homeoffice gedrängt habe, begrüße ich ausdrücklich die aktuellen Bestrebungen der VBB-Gremien. Durch das neue VBB-Homeoffice-Ticket erhöht sich jedoch der Parkdruck an Bahnhöfen in MaHe.
Durch die Pandemie hat sich das Mobilitätsverhalten geändert – die klassische Monatskarte ist zu teuer für die weniger gewordenen Fahrten. Deshalb ist es richtig, ein angepasstes Homeoffice-Ticket zu entwickeln.
Falsche VBB-Ausgestaltung erhöht Parkdruck in unseren Kiezen
Aber es ist handwerklich schlecht, wenn man ein neues Tarifprodukt einführen möchte, das der Situation zehntausender Pendlerinnen und Pendler nicht Rechnung trägt. Denn das Ticket soll nur für den Tarifbereich Berlin AB gelten. Für Brandenburgerinnen und Brandenburger entlang der S5 und der RB 26 steigt damit nochmals der Anreiz, sich ins Auto zu setzen und Richtung der Bahnhöfe Mahlsdorf, Kaulsdorf und Wuhletal zu fahren, um dort zu parken. Das ist schlicht klimafeindliche Politik. Ich erwarte vom VBB, der grünen Verkehrssenatorin und dem CDU-Verkehrsminister, dass hier auch Lösungen für Brandenburg gefunden werden. Das ist ihre Aufgabe!
VBB-Ticketsystem darf nicht an Stadtgrenze haltmachen
Die SPD Marzahn-Hellersdorf hatte auf meine Initiative bereits zu Beginn der Pandemie vorgeschlagen, Fahrpreis-Veränderungen vorzunehmen, um den klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr weiter attraktiv zu halten. Ein passendes Homeoffice-Produkt, das der neuen Entwicklung Rechnung trägt, fehlt gegenwärtig. Die Überlegungen dürfen aber nicht an der Stadtgrenze halt machen. Überhaupt ist das Tarifsystem hoffnungslos veraltet: Wir brauchen einen leistungs- bzw. nutzungsabhängigen Tarif auf digitaler Basis, der eine starke ÖPNV-Nutzung begünstigt. Hier muss der VBB liefern und im 21. Jahrhundert ankommen.
Diesen Text gibt es als Pressemitteilung hier zum Download.