Foto: der Galgen

Mein Kiezbüro liegt direkt am S-Bahnhof Kaulsdorf. Gerne fahre ich dort mit meinem Fahrrad hin. Dafür muss ich leider oft über den „Galgen“, die Auto- und Fußgängerbrücke über den Eisenbahnschienen. Dort endet der Radweg und die Fahrradfahrenden müssen sich in den Autoverkehr einordnen. Da es dort keine eigenen Markierungen auf dem Radweg gibt, wird dies schnell zur Gefahrenstelle. Gerade wenn ich dort Kinder sehe, die sich mitten im Berufsverkehr auf dem Schulweg befinden, wird mir dabei oft angst und bange. Am sichersten es ist dabei noch, wenn die Radfahrenden auf den Gehweg ausweichen – was sie eigentlich nicht dürfen. Der Galgen war bereits öfter bei mir Thema und ich habe auch schon Vorschläge gemacht, wie sich das Problem lösen lassen würde.

Mein Abgeordneten-Kollege von den Grünen Stefan Ziller (dessen Büro ebenfalls am S-Bahnhof Kaulsdorf in Nachbarschaft zu meinen liegt) hat den Senat nun gefragt, was gegen diese Gefahrenstelle getan werden kann.

Die Verkehrsverwaltung hat mitgeteilt, dass sie das Problem kennt, jedoch keine kurzfristigen Lösungen sieht. Eigene Markierungen auf der Straße für die Fahrräder seien nicht möglich, ebenso wenig den Radverkehr auf einen der Gehwege zuzulassen. Dort ist zum einen zu wenig Platz (zum Teil nur 2 m) und zum anderen ist das Brückengeländer zu niedrig und so eine Gefahr für Fahrradfahrende.

Auch die Brücke zu einem verkehrsberuhigten Gebiet zu erklären, um die Gefahr zu mindern, sei nicht möglich, da die Heinrich-Grüber-Straße Teil des Hauptstraßennetzes ist.

Ein eigener Radweg oder gemeinsame Nutzung des Gehweges

Stefan Ziller schlägt vor, den westlichen Gehweg für eine gemeinsame Nutzung von Rad- und Fußverkehr freizugeben und dafür die entsprechenden Brückengeländer zu erhöhen. Ähnlich ist mein Vorschlag: Einen der beiden Gehwege könnte ganz zu einem Radweg umgebaut. So können sowohl Fußgehende als auch Fahrradfahrende sicher den Galgen überqueren. Sinnvoll wäre es auch, den bestehenden Fußgängertunnel barrierefrei umzubauen und so aufzuwerten, dass der Großteil des Fußverkehrs über diesen erfolgt – dann fällt der wegfallende Gehweg (oder eine gemeinsame Nutzung mit den Radfahrenden) nicht ins Gewicht.

Der Senat plant bisher lediglich eine langfristige Lösung: ein separater Übergang für den Radverkehr, entweder unterirdisch oder über die Eisenbahngleise hinweg. Dies wäre eine sehr aufwendige, aber prinzipiell gute Möglichkeit, die Gefahr für die Radfahrenden zu verringern. Leider halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass dies in nächster Zeit umgesetzt wird.