Knautschke im Wernerbad

Schon seit Längerem begleite ich die Entwicklung am ehemaligen Wernerbad. Als Anwohner, der als Kind und Jugendlicher selbst viele Male im Wernerbad war, habe ich großes Interesse, dass auch die Öffentlichkeit in Zukunft wieder das Gelände besuchen kann.

Nun hat mein Kollege Stefan Ziller (Grüne) den Senat nach dem aktuellen Stand befragt, den ich hier kurz zusammenfasse.

Nachdem das von der städtischen Baugesellschaft berlinovo und Vivantes geplante „Demenzdorf“, auch aufgrund steigender Baukosten, nicht mehr weiterverfolgt wird, ging es zurück ans Reißbrett. Die Gesundheitssenatsverwaltung, berlinovo und der Bezirk haben sich, im Rahmen des geltenden Bebauungsplans, auf ein neues Konzept geeinigt. Sie schrieben in einem Nachtrag zum Kaufvertrag fest, dass auf dem Gelände Pflege-WGs, Räumlichkeiten für Kurzzeitpflege, betreutes Wohnen und Gemeinschaftsflächen entstehen sollen. Außerdem ist es möglich, dass Wohnungen für Auszubildende oder andere Beschäftigte errichtet werden.

Momentan laufen für die Verwirklichung davon Gespräche mit der Caritas als potenzieller zukünftiger Betreiber. Ende des Monats soll ein Letter of Intent unterzeichnet werden, in dem sich alle Beteiligten für die Umsetzung des Projektes verpflichten. Bis Ende des ersten Quartals des kommenden Jahres soll dann ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen werden. Der Bauantrag soll dann voraussichtlich im vierten Quartal 2024 eingereicht werden. Bauabschluss könnte dann Ende 2026 erfolgen.

Alle wollen offenen Zugang zum Wernerbad

Wichtig für uns Anwohnende ist die Frage, ob das Gelände für Besuche offen sein wird. Im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf hat die berlinovo mitgeteilt, dass der Fokus zuerst auf die Erstellung eines wirtschaftlichen und rechtlich einwandfreien Gebäudekonzeptes liegt. Die Frage der Nutzung der Grünflächen soll erst später diskutiert werden.

Da die Nachbarschaft und die Bezirksverordnetenversammlung sich deutlich für einen offenen Zugang zum Wernerbad ausgesprochen haben, hat das Bezirksamt diesen Wunsch mit der berlinovo und der Caritas besprochen. Diese haben sich offen für die Idee gezeigt und einen breit angelegten Partizipationsprozess angekündigt.

Es könnten jedoch Umweltschutz-Bedenken dem entgegenstehen. Das Ufer des Wernersees ist von den Berliner Wasserbetrieben zur Renaturierung ausgeschrieben und im Kaufvertrag wurde der Schutz der Grünflächen festgeschrieben. Die öffentliche Zugänglichkeit wurde dabei sogar explizit als schädlich angeführt.

Auf jeden Fall sicher ist das Maskottchen des Wernerbades Knautschke. Das Nilpferd steht inzwischen unter Denkmalschutz und soll erhalten bleiben.

Ich werde das Wernerbad weiter begleiten und mich für einen öffentlichen Zugang einsetzen. Ich halte Sie auf dem Laufenden!