Neue Ideen für das Wernerbad
Still ruht der See am Wernerbad. Dieses früher von den Mahlsdorfern und vielen anderen Berlinerinnen viel genutzte Freibad liegt seit Jahren im Dornröschenschlaf.
Durch eine Einrichtung für demenzerkrankte ältere Menschen sollte es wieder aufleben. Die Planungen waren weit fortgeschritten, die Anwohnerinnen und Anwohner sprachen sich bereits dafür aus, dass dann auch der öffentliche Zugang zum Gewässer wieder möglich sein sollte. Auch ich setzte sich immer wieder dafür ein. Seit frühester Kindheit war ich im Wernerbad und lernte hier schwimmen. Dabei zog mich immer wieder auch Knautschke in den Bann.
Knautschke – so wird das lebensgroße Nilpferd genannt, das der Mahlsdorfer Künstler Erwin Kobbert erschaffen hat. Das Wernerbad selbst zählte zu den ältesten Freibädern in Berlin. Mittlerweile steht Knautschke aber fast völlig von Schilf umgeben und verlassen im Wasser des 2002 endgültig geschlossenen Wernerbades. : Auf diesem Nilpferd sind wir als Kinder gern herumgeklettert. Ich möchte wie alle Anwohner, dass es für die Zukunft erhalten bleibt. Es gehört zu Mahlsdorf wie der Sandmann. Deshalb schlage ich vor, es aus dem Schilf herauszuholen und an exponierter Stelle aufzustellen.
An der Stelle des alten Wernerbades bietet es sich an, einen Wasserspielplatz für Kinder zu gestalten. An der Grenze von Siedlungsgebiet und Plattenbauten gelegen, hätten wir hier die ideale Gelegenheit, für unsere Kinder einmal etwas richtig Gutes zu schaffen. Dort, wo schon früher Kinder Spaß am Wasser hatten, kann dann wieder geplanscht und gespielt werden. Der Bezirk sollte sich bei der weiteren Planung für das Areal unbedingt zu seinen Kindern bekennen. Das sind wir den Kindern und Knautsche sowie den älteren Einwohnerinnen und Einwohnern mit ihren Kindheitsheitserinnerungen schuldig.
Dr. Luise Lehmann, Bezirksverordnete aus Marzahn-Hellersdorf
Auch die noch dort befindliche Gruppe mit drei Pinguinen kann in eine neue Anlage integriert werden. Beide Plastiken – Nilpferd und Pinguine – stammen von Erwin Kobbert, der bereits 1969 verstorben ist.
Dr. Luise Lehmann abschließend: „Wir sollten auch darüber reden, ob die beiden Werke unter Denkmalschutz zu stellen sind. Das ganze Areal einschließlich des namensgebenden Wernergrabens sollte zudem ökologisch renaturiert werden.“